Deutsch-Französischer Krieg

Deutsch-französischer Krieg, Friedhof
Deutsch-französicher Krieg

Europa und Amerika, 1870/71. Frankreichs Kriegserklärung vereinte die deutschen Staaten hinter Bismarck. Nach dem Sieg bei Sedan war der Weg frei für die Reichsgründung.

Napoleon III. in Frankreich

In Frankreich regierte Louis Napoleon Bonaparte, ein Neffe Napoleons I. Nach seinem Fehlschlag in Mexiko brauchte er dringend einen außenpolitischen Erfolg. Zugleich störte ihn das stark vergrößerte Preußen sehr, und er grollte Bismarck, weil dieser ihm die „Kompensationen“ für Frankreichs Neutralität im Deutschen Krieg verweigerte.

Im Juli 1870 kam es zu einer diplomatischen Krise zwischen Preußen und Frankreich, Frankreich erklärte den Krieg. Nicht nur in Preußen, überall in Deutschland war das Nationalgefühl stärker als alles andere. Der preußische Kriegsminister verhängte die allgemeine Wehrpflicht, und auch Emil musste an die Front.

Sedan

Anfang August drangen preußische Truppen, unterstützt von Bayern und anderen deutschen Staaten, in Frankreich ein, und bald war die Hauptarmee der Franzosen in Metz eingeschlossen. Ein Entsatzheer wurde bei Sedan eingeschlossen und geschlagen. Fast die ganze Armee und Kaiser Napoleon III. gerieten in Gefangenschaft. In Frankreich wurde die Republik ausgerufen, ein Volkskrieg gegen die feindlichen Truppen begann, erst Ende Januar 1871 kapitulierte Paris. Im Mai wurde in Frankfurt Frieden geschlossen, doch es waren sehr harte Bedingungen.

Deutschland vereinigt

Nach dem Sieg bei Sedan warb Bismarck bei den deutschen Fürsten für ein verein-tes Kaiserreich. Im patriotischen Überschwang gaben auch die zögernden Fürsten nach; als Ranghöchster trug Ludwig II. von Bayern Wilhelm die Kaiserwürde an. Am 18. Januar 1871 wurde König Wilhelm I. von Preußen im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles in Gegenwart von Fürsten, Heerführern und Soldaten zum deutschen Kaiser Wilhelm I. ausgerufen.

„Bist Du nun glücklich, Lorenz?“ fragten ihn seine Freunde und Nachbarn. „Ja, ich freue mich von ganzem Herzen, dass die alte Heimat endlich geeint ist“, antwortete er, „und doch sind da Dinge, die ich mir anders gewünscht hätte. Musste die Reichsgründung unbedingt im Spiegelsaal in Versailles erfolgen? Mussten die Friedensbedingungen so hart sein? Frankreich muss 5 Mia. Francs Kriegsentschädigung zahlen und Elsass-Lothringen abtreten, ohne die Menschen dort gefragt worden wären. Das schürt doch nur neuen Hass!“

Zu tief hatte der Bürgerkrieg die USA und auch die Familie Bergmann getroffen, als dass Lorenz nicht auch mit den Besiegten gefühlt hätte. Oft sagen ihm Gäste, wie sehr sie Niklas‘ Zeichnungen an den Wänden, seine wunderschön gezeichnete Weinkarte und Jennys Geschirr mochten. Das freute ihn, aber es gab ihm auch einen Stich ins Herz.

Die kleine Susan

Dann bekam er Post aus Deutschland. Emil war gesund aus dem Krieg zurückgekehrt und konnte mit Lena nun in Ruhe und Frieden leben, das heißt, nicht ganz in Ruhe. „Lena und ich haben ein Kind bekommen“, schrieb er, „es ist ein Mädchen mit ganz dunklen Augen, und haben es Susan genannt!“ Das war mehr als Grund genug für eine feucht-fröhliche Familienfeier, denn nach all den Jahren der Not und der Entbehrungen wurde auch wieder „Mountain Man’s Bliss“ gekeltert. Sein Schwager Joseph trat auf Lorenz zu. „Du möchtest sie unbedingt sehen, die kleine Susan nicht?“ sagte er, „Du möchtest überhaupt gerne noch einmal nachhause an den Rhein. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, Du siehst ja, dass unser Geschäft wieder gut läuft, und das verdanken wir ganz besonders Emil und Lena. Nun fahr‘ schon!“

Bildnachweis
Das Bild ist aus der Deutschen Wikipedia, public domain section.

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