Napoleons Niederlage

An der Beresina
An der Beresina

Europa, 1812. Napoleon’s „Grande Armée“, verstärkt durch Truppen aus Preußen, Österreich und den Rheinbundstaaten, zog nach Russland. Mit dabei waren die Bergmann-Brüder.

Napoleons Flotte hatte die Seeschlacht von Trafalgar 1805 gegen die Engländer unter Lord Nelson verloren. Da er England nicht erobern konnte, wollte er es wirtschaftlich niederringen.Kein Staat durfte mit England Handel treiben, kein Hafen englische Schiffe vor Anker gehen lassen.

Kontinentalsperre (1807-1813)

Anfangs trafen diese Maßnahmen die Wirtschaft Englands, doch dann erschlossen die englischen Kaufleute neue Absatzmärkte für ihre Waren, während die Menschen auf europäischen Kontinent unter der Kontinentalsperre litten. Obwohl das Großherzogtum Berg auch wirtschaftlich eng an Frankreich gebunden war, nahm Napoleon nun seinen Niedergang in Kauf. Der Rhein war die Zollgrenze, auch bergische Waren wurden als »feindlich« eingestuft und hoch verzollt; damit war das Großherzogtum faktisch vom französischen und niederländischen Markt abgeschnitten. Bald lag die Wirtschaft danieder, die Menschen verarmten, Hunger und Not breiteten sich aus.

Russlandfeldzug (1812)

Im fernen Amerika wuchs Johann Bergmanns Besorgnis. Seine Gedanken waren bei Hedy und ihren Söhnen, die in Napoleons Armee dienten. Nun plante der Kaiser die Invasion Russlands – „ein wahnwitziges Unternehmen“, dachte Johann. Doch Napoleon war entschlossen und ritt an der Spitze seiner „Grande Armée“, verstärkt durch Kontingente aus Preußen, Österreich und den Rheinbundstaaten, nach Russland. Der Feldzug endete in einer Katastrophe. Napoleon selbst entkam in einem Schlitten, von seinen Truppen kehrten nur 18.000 heim, von den 500 bergischen Soldaten nur etwa 190. General Yorck, Kommandant des preußischen Hilfskorps, schloss am 30.12.1812 mit dem russischen Kommandanten ein Neutralitätsabkommen (Konvention von Tauroggen). Es wurde der Auftakt zu den Befreiungskriegen.

Befreiungskriege

Im Sommer 1813 verbündeten sich Russland, Preußen, England. Schweden, Österreich und Bayern gegen Napoleon, in der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 trafen die Heere aufeinander. Vier Tage wurde gekämpft, dann war Napoleon besiegt und zum Rückzug nach Frankreich gezwungen. Die Verbündeten setzten nach und drangen an den Rhein vor; der Rheinbund fiel auseinander. Die französischen Spitzenbeamten nahmen die bergische Staatskasse und verließen das Großherzogtum, faktisch existierte es nun nicht mehr.

Bange Tage

Es waren bange Tage für Johann und seine Familie. Seine Tochter Jenny war Witwe und sein Sohn James war nach dem Brand seiner Library of Congress untröstlich. Zudem hatte seit langem nichts mehr von seiner Familie am Rhein gehört. Endlich kam wieder ein Brief. Beide Söhne, Heinrich und Niklas, waren unter den wenigen Überlebenden des Russlandsfeldzugs, aber sie hatten sehr gelitten, und Niklas hatte ein steifes Bein von einer Verwundung behalten. Trotzdem hatten beide im „Landsturm vom Siebengebirge“ gemeinsam mit einem preußischen Trupp gekämpft.

Waterloo und Wiener Kongress (1814/15, Deutschland)

Im Januar 1814 hatten die Franzosen Köln geräumt, im März 1814 war das ganze Rheinufer zurückerobert. Wenig später zogen die Verbündeten in Paris ein; Napoleon musste abdanken und bekam die Insel Elba als Fürstentum zugewiesen. Doch die Lage blieb unruhig. Auf dem Wiener Kongress 1814/15 debattierten die Sieger über eine Neuordnung Europas, kamen aber zu keiner Einigung. Dafür handelte Napoleon: Am 1. März 1815 landete er mit einigen Hundert Mann in Südfrankreich. Viele Menschen jubelten ihm zu und Truppen, die ihn bekämpfen sollten, liefen zu ihm über. Nun einigte man sich in Wien und zog ins Feld. Bei Waterloo unterlag Napoleon den Engländern und Preußen unter Wellington und Blücher. Er wurde auf die Insel St. Helena im Südatlantik verbannt und starb dort 1821.

Bildnachweis
Das Bild ist aus der Deutschen Wikipedia, public domain section.

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